Feministischer Stadtrundgang zum Tag gegen Gewalt an Frauen:


Female Empowerment: Wir erobern uns die Stadt zurück!

Der diesjährige internationale Tag gegen Gewalt an Frauen fand am 25. November unter dem Motto Wir erobern uns die Stadt zurück statt. Unter diesem Dach führten wir

  • eine Umfrage,
  • einen Infostand,
  • eine Markieraktion der Orte an denen in Schwäbisch Gmünd in den letzten Jahren Übergriffe stattgefunden haben,
  • eine Werbetour durch die Dörfer und
  • am 25.11. selbst einen feministischen Stadtrundgang durch.


Umfrage:

Sexismus und Gewalt an Frauen ist weltweit verbreitet, alltäglich und begegnet uns in allen Lebensbereichen. Darunter zu verstehen ist psychische, körperliche wie sexualisierte Gewalt. Sie fängt an bei Alltagssexismus, macht auch vor dem Kulturbetrieb nicht Halt (siehe Rammstein), ist bei öffentlichen Veranstaltungen zu beobachten (WM-Finale in Spanien) und endet im Femizid. Gewalt findet oft im häuslichen Umfeld, im „Privaten“, statt. Aber auch im öffentlichen Raum sind Frauen nicht sicher vor sexistischen Sprüchen, Belästigung und Übergriffen. Um die Erfahrungen der Frauen aus Schwäbisch Gmünd und Umgebung erfassen und sichtbar machen zu können, führten wir im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen eine Umfrage durch. Die Befragung umfasste die Fragen „Wo fängt für dich Gewalt, Diskriminierung, Sexismus und Grenzüberschreitung an?“  und „Wie erlebst du das? In welcher Situation?“. Die Befragung konnte sowohl online als auch handschriftlich auf Postkarten ausgefüllt werden. Hierfür wurde ein Infostand am Wochenmarkt in Schwäbisch Gmünd bereitgestellt, an dem Frauen an der Befragung teilnehmen konnten. Die Befragung wurde anonymisiert ausgewertet. Zum Tag der Auswertung am 15. November 2023 haben 56 Frauen an der Befragung teilgenommen. Bis zum Ende der Aktion nahmen insgesamt 75 Frauen aus Schwäbisch Gmünd und Umgebung daran teil. Für die Auswertung der ersten Frage wurden beispielhafte Zitate herausgenommen die im Folgenden dargestellt werden:


FRAGE 1: WO FÄNGT FÜR DICH GEWALT, DISKRIMINIERUNG, SEXISMUS UND GRENZÜBERSCHREITUNG AN?

„Dann, wenn eine Person aufgrund des Geschlechts benachteiligt wird. Das Patriarchat ist tief verwurzelt, viele Strukturen haben sich verfestigt und sind daher nicht mehr sichtbar. Versuche, sie sichtbar zu machen (z.b.Sprachdebatte, Gendern), werden abgebügelt und lächerlich gemacht. Es geht nicht nur um körperliche Gewalt, sondern auch um psychische, besonders perfide ist die strukturelle oder systemische Gewalt, die sichtbar gemacht werden muss!“

„Wenn der Schmerz einer flinta* Person nicht ernst genommen wird (nur wehleidig). Wenn man weniger Anerkennung für den gleichen Vorschlag/Idee bekommt als der männliche Kollege. Wenn der mental load nicht gesehen und anerkannt wird. Wenn männliche Aggression nicht als emotionales Verhalten gesehen wird sondern als Stärke.“

„Gewalt und Grenzüberschreitungen beginnen für mich bei jeder Handlung die gegen meinen Willen an mir vollzogen werden. Sexismus u. Diskriminierung ist für mich, wenn ich aufgrund meiner Merkmale (Geschelcht, Hautfarbe, etc.) Benachteiligt werde oder beleidigt werde.“

„Im Alltag. In Gesprächen überall. Ich wurde bereits gestalked, mehrere Jahre am Stück sexuell belästigt, von jemand anderen sexuell Missbraucht. Auf der Arbeit betatscht. Ungewollt unter Drogen gesetzt. Und ich kenne kaum eine Frau der nichts passiert ist.“

„Gewalt: bei Drohung von körperlicher Gewalt oder psychischer Erpressung Diskriminierung: wenn jemand meine Rechte und Kompetenzen abspricht Sexismus: wenn jemand denkt ich bin weniger wert weil ich ne Frau bin und man alles mit mir machen kann, oder dass ich dumm bin weil ich ne Frau bin, mich nicht menschlich behandelt Grenzüberschreitung: wenn Leute mich einfach anfassen egal wo, sei es nur die hand oder Schulter oder wenn Leute denken die wissen besser was für mich gut ist so kümmer dich um deinen eigenen Scheis wenn ich ned gefragt hab“

„Ungewollte Berührungen, Witze oder Aussagen die sichtlich für das gegenüber verletzend sind, unangebrachte und sexistische Äußerungen (cat calling)“

 

FRAGE 2: WIE ERLEBST DU DAS? IN WELCHER SITUATION?

Für die Auswertung der zweiten Frage wurden Kategorien gebildet. Dabei kam heraus:

  • 45% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierungim öffentlichen Raum (Bsp.: Straße, Kneipe, Freibad);
  • 43% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierung in Arbeit und/oder Schule;
  • 27% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierung in Sprache/Kommunikation (Bsp.: Nicht Gendern, Missachtung in Gesprächen, anzügliche Kommentare);
  • 22% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierung bei Hobbys oder im privaten Umfeld (Bsp.: Vorfälle beim Tanzen, im familiären Umfeld oder unter Freunden);
  • 11% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierung Überall;
  • 6% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben körperliche Übergriffe (Bsp.: Ungewolltes Anfassen, zu Nahe kommen);
  • 6% der Befragten Frauen in Schwäbisch Gmünd erleben Übergriffe/Diskriminierung in den Medien (Bsp.: Sexuelle Videos im Netz).


Nur 2 der 56 Frauen gaben an keine eigenen Erfahrungen mit Übergriffen oder Diskriminierung zu haben.

Die erfassten Erfahrungen der Frauen aus Schwäbisch Gmünd zeigen: Patriarchale Gewalt ist Alltag. Dennoch bleibt sie oft unsichtbar und die Frauen allein mit ihrem Erleben. Diese Isolation aufzulösen und durch Zusammenschluss und solidarische Netzwerke von unten eine gemeinsame Kraft zur Veränderung der gesellschaftlichen Ursachen der Gewalt zu entwickeln - ist das erklärte Ziel der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd.

 

Heraus zum feministischen Stadtrundgang!

 

Um die oft unsichtbaren, jedoch alltäglichen Erfahrungen von patriarchaler Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen, haben wir am 25.11. einen feministischen Stadtrundgang organisiert. Bereits im Vorfeld dazu wurden sowohl in der Innenstadt, und erstmals auch in den Teilorten (in Straßdorf, Waldstetten, Bargau, Buch, Heubach, Bettringen, Herlikofen, Hussenhofen) Plakate aufgehängt – also ganz im Sinne von Wir erobern uns die Stadt zurück. Auch Sticker wurden entworfen und zeugen im öffentlichen Raum von der Präsenz der Fraueninitiative in den Farben der Kampagne oder weisen mit Appellen wie No more Catcalls auf Belästigung im öffentlichen Raum hin. Außerdem wurden an 13 Orten, an denen in Schwäbisch Gmünd tätliche Übergriffe stattgefunden hatten, mit laminierten Plakaten darauf aufmerksam gemacht.

Am Tag selbst fanden sich dann um die 50 Menschen bei nasskaltem Novemberwetter zum feministischen Stadtrundgang ein. An insgesamt sieben Stationen machte der Stadtrundgang Halt und informierte über die verschiedenen Formen der strukturellen Gewalt gegen Frauen. Im Folgenden werden die Inhalte der einzelnen Stationen in aller Kürze vorgestellt:

 

Station 1: Frauen die kämpfen, sind Frauen die leben!

Der Start unseres Rundgangs war an der Waldstetter Brücke – einem symbolisch gewählten Ort, denn im vergangenen Jahr Am Freitag, den 07.01.22 fand dort ein tätlicher Übergriff auf eine Frau statt.  Eine junge Frau wurde überfallen, geschlagen, zu Boden gedrückt und versucht zu vergewaltigen. Glücklicherweise konnte sich die junge Frau wehren und den Täter in die Flucht schlagen. Eine Woche danach solidarisierten sich 150 Frauen und Männer aus Schwäbisch Gmünd mit einer Kundgebung in der Josefstraße mit der jungen Frau und eroberten sich die Josefstraße symbolisch zurück.


Station 2: Für eine gerechte Verteilung der Arbeits- und Lebenszeit! Für echte Entscheidungsfreiheit.

An der zweiten Station, dem Spielplatz an der Stadtvilla, wurde die ungerechte Verteilung der Carearbeit in der Gesellschaft thematisiert.


Station 3: Weg mit der Lohnungleichheit und der doppelten Ausbeutung der Frau!

An der Agentur für Arbeit in Schwäbisch Gmünd markierten wir symbolisch die wirtschaftliche Gewalt gegen Frauen. Die wirtschaftliche Gewalt ist die größte Gewalt die es in unserer Gesellschaft gibt und gleichzeitig die, über die am wenigsten gesprochen wird.


Station 4: „Son los pacos (policías), Los jueces, El estado. El estado opresor es un macho violador. El violador eras tú! // Es sind die Bullen (Polizei), die Richter, der Staat. Der Unterdrückungsstaat ist ein Macho, der Vergewaltiger bist du" (Las Tesis).

An der vierten Station dem Amtsgericht in Schwäbisch Gmünd erschütterten hohe Dunkelziffern und im Vergleich dazu eine sehr kleine Zahl an erfolgreichen Anzeigen gegen Täter. Erst am 8. Oktober 2021 klagte dort  eine Frau gegen ihren Ex-Mann. Der Mann hatte sich der Frau trotz Kontaktverbot genähert und mehrfach gedroht sie töten falls sie ihn verließe. Er bedrohte sie mit konkreten Gewaltphantasien: Er würde sie vom Rosenstein hinabstürzen, sie in einem Bach ertrinken lassen oder erschießen. Die Klage wurde wegen angeblich „nicht-schlüssiger Beweisführung“ abgewiesen. Diese Entscheidung des Amtsgerichts Schwäbisch Gmünd ist kein Einzelfall sondern muss im Gesamtkontext gesehen werden.


Station 5: „Nie wieder!“

Am Mahnmal der alten Synagoge wurde gemeinsam mit allen TeilnehmerInnen an die Geschichte der alten Synagoge, die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnert und dieser Schriftzug, der als Parole auf den „Schwur von Buchenwald“ zurückgeht, mit Kerzen entlang der am Boden angebrachten Buchstaben hell erleuchtet.

In Deutschland, Frankreich und Schweden und vielen anderen Ländern bilden rechte Parteien mittlerweile einen großen Teil der „Opposition“ bis hin zur Regierung. Dies ist eine Gefahr für uns alle. Bezogen auf die Situation von Frauen bedeutet die Wahl der rechten Regierungen das zurückdrehen von gesellschaftlichen Errungenschaften und erkämpfter Frauenrechte.

Der Antifaschismus gehört grundlegend zur feministischen Bewegung. Die Parole „Nie wieder!“ ist für uns Mahnung und Versprechen zugleich.


Station 6: Kein Mensch ist illegal! Fluchtursachen bekämpfen – nicht Geflüchtete!

An der sechsten Station, am Flüchtlingsboot aus Lampedusa, wurde über Migrationsgründe und die Situation geflüchteter und Frauen auf der Flucht berichtet. Von diesem Flüchtlingsboot wurden 40 Menschen aus Seenot gerettet. Das Boot wurde im Jahr 2019 als Mahnmal für die Menschlichkeit aufgestellt. Es soll außerdem auf die humanitäre Katastrophe an Europas Grenzen aufmerksam machen: Tausende Menschen verloren ihr Leben beim Versuch in Booten wie diesem übers Mittelmeer nach Europa zu kommen und nach wie vor begeben sich Menschen aus Verzweiflung und dem Wunsch nach einem besseren Leben auf diese gefährliche Flucht. Kriege, Krisen und enorm schlechte Lebensverhältnisse führen seit Jahren dazu, dass weltweit mehr und mehr Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen und zu flüchten.


Station 7: „Und wir ermutigen euch alle, ebenfalls für eine Welt aufzustehen, in der es keine unsichtbaren Geschlechter mehr gibt!“

 

An der siebten und letzten Station des Stadtrundgangs ging es um das „unsichtbare Geschlecht“, d.h. die mangelnde Berücksichtigung der Frauen in Wissenschaft und Forschung.


Wie wir mit dem feministischen Stadtrundgang zeigen konnten ist die Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft vielfältig und findet in den verschiedensten Bereichen des Lebens statt. Umso vielfältiger und facettenreicher muss auch unser Kampf dagegen - für eine solidarische und befreite Perspektive, für ein gutes Lebens für alle Menschen, sein. Dabei können wir nicht darauf vertrauen dass dies andere (Parteien, Staat, Justiz, Wirtschaft etc.) für uns lösen werden, sondern wir müssen selbst aktiv werden, uns zusammenschließen, vernetzen, austauschen, uns und andere weiterbilden und zu einer gemeinsamen organisierten Kraft werden, die dazu in der Lage ist gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und durchzusetzen. Hierfür brauchen wir alle.

„Wir wollen ebenso als vollwertiger Mensch auf allen Ebenen gesehen werden, wir wollen nicht nur gehört, sondern vor allem ernst genommen werden. Wir werden heute aktiv für Veränderung: für eine Welt, in der alle dieselben Rechte erhalten, in das Leben und die Stimme einer Frau genauso viel wert ist wie die eines Mannes. Und wir ermutigen euch alle, ebenfalls für eine Welt aufzustehen, in der es keine Gewalt, keine private und wirtschaftliche Ausbeutung, keine unsichtbaren Geschlechter, kein Faschismus und Kriege mehr gibt!“

Keine Stadt, kein Raum, keine Stimme der AfD:


Mehr als 300 Menschen kamen zur Kundgebung gegen Faschismus anlässlich der AfD Veranstaltung im Stadtgarten. V.a. wenn es darum geht, gegen Migrant*innen und Geflüchtete zu hetzen, inszeniert sich die AfD gerne als „Schützerin von Frauenrechten“. Doch „Alternative“ bedeutet Rückschritt: Lang erkämpfte feministische wie gesellschaftliche Errungenschaften hin zur Gleichberechtigung und zur Anerkennung vielfältiger Lebensentwürfe sollen zurückgedreht, patriarchale Strukturen gestärkt und weiße, männliche Privilegien gesichert werden. Darauf machten wir in unserem Redebeitrag zur Kundgebung aufmerksam. Gemeinsam setzten wir ein starkes

Zeichen gegen Rechts und für Solidarität!






Vernissage zum 8. März - Auf feministischer Spurensuche:



Frauen kämpfen für Leben und Freiheit -damals wie heute! Kunstausstellung am 01. April 2023 eröffnet

 

Unsere Kunstaktion „Revolutionäre Frauen“haben wir am 01. April im ShowFenster in Schwäbisch Gmünd mit einer Vernissagefeierlich eröffnet. Rund 80 Gäste, darunter viele der Workshop-Teilnehmerinnen,haben sich um 18 Uhr zur Eröffnung eingefunden. Die Wände waren ringsherum mitden Kunstwerken geschmückt, die allesamt kämpferische Frauen der Geschichtezeigen. Um genau zu sein, 15 Gesichter. Von Rosa Luxemburg bis CommandanteRamona haben wir das Leben und Wirken wichtiger Frauen der letzten Jahrhundertevorgestellt. Sie sind für uns Vorbilder, Inspiration, Freundinnen undWeggefährtinnen bei unserer Arbeit in der Fraueninitiative. Neben den Frauenwurden außerdem 3 aktuelle Bewegungen aus dem Iran, Rojava sowie Südamerikavorgestellt.

Nach der Vorstellung der Portraits undBewegungen hatten alle Gäste die Möglichkeit bei Getränken und Buffetweiterführende Informationen nachzulesen und miteinander ins Gespräch zukommen. Bei toller musikalischer Begleitung durch Cassandra und Trevor Brownwar es ein wundervoller Abend in interessierter Gesellschaft.

Die Kunstwerke können sowohl im Original alsauch als Kunstdruck bei uns erworben werden.



Kunstaktion „Revolutionäre Frauen“:



Im Rahmen vom diesjährigen 8. März - dem internationalen Frauenkampftag - haben wir einen Kunstworkshop zum Thema revolutionäre Frauen gemacht. Rund 30 Frauen aus Schwäbisch Gmünd und Umgebung nahmen daran teil.


Die tollen Ergebnisse des Workshops, die Biographien der Frauen, ihre Forderungen und die gesellschaftlichen Kämpfe in die sie eingebunden waren/sind werden in einer Kunstausstellung im Show Fenster, in der Kornhausstr. 6, präsentiert.


Die Kunstausstellung wird am Samstag, den 1. April um 18 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Der Eintritt ist frei.


Danke an alle Teilnehmerinnen! Es war ein richtig toller Tag!



Warum der Kunstworkshop zum Thema Revolutionäre Frauen?

 

„Den meisten Menschen muss man nicht erklären, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten ist. Der Großteil der Menschen weiß und spürt das jeden Tag. Die Frage die sich stellt, ist die nach gesellschaftlichen Alternativen. Wir möchten endlich anfangen gemeinsam, mutig und „out of the box“ darüber nachzudenken wie es anders werden kann und aktiv dafür einstehen, dass es anders wird“

 

Diese gemeinsame Suchbewegung nach gesellschaftlichen Alternativen zum Bestehenden ist unsere Motivation für den Workshop.

Nur in einer gemeinsamen Auseinandersetzung und Praxis können wir darauf Antworten finden. Der Workshop soll einen Anstoß dazu geben gemeinsam ins Gespräch zu kommen und sich gemeinsam aktiv auf diese Spurensuche zu begeben.

Es gibt keine fertigen Antworten, sondern wir müssen gemeinsam und von der gesellschaftlichen Basis aus herausfinden wie wir Gesellschaft anders gestalten. Zum Glück sind wir aber darin nicht alleine und kommen auch nicht völlig theorielos daher: Gesellschaftliche Errungenschaften sind real und mussten in der Geschichte immer schon von Menschen selbst und von unten erkämpft werden.

Durch die künstlerische Auseinandersetzung mit den Biographien revolutionärer Frauen und der gesellschaftlichen Kämpfe in die sie eingebunden waren möchten wir aus ihren Erfahrungen lernen. In diesem Sinne verstehen wir die porträtierten Frauen als Freundinnen, Vorbilder und als Weggefährtinnen in unserer gemeinsamen Suche nach gesellschaftlichen Alternativen zum Bestehenden.


Oder um es mit Louise Michel, einer Aktivistin der Pariser Commune, zu sagen:


„Wissen wir denn, ob das, was uns heute utopisch erscheint, in der nächsten, übernächsten Epoche nicht schon Realität sein kann?“

 

 

Also: Lasst uns im heute gemeinsam die Welt von morgen bauen.

Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

 

Jahresrückblick der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Anlässlich des Jahreswechsels möchten wir euch einen kurzen Überblick geben, was im Jahr 2022 bei uns, der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd, geschehen ist und gemeinsam einen Blick auf die damit verbunden Aktivitäten werfen.


Gleichzeitig möchten wir uns bei euch bedanken. Vielen Dank für eure zahlreiche positive Resonanz, für den gemeinsamen Austausch, für das Mitteilen eurer Erfahrungen, für euer Vertrauen, für eure stärkenden Worte, für eure Unterstützung, für das Mitgestalten und Voranbringen der Aktionen und Diskussionen. Lasst uns daran im kommenden Jahr 2023 anknüpfen und gemeinsam weiterwachsen. Denn ohne euch wäre die Fraueninitiative nicht denkbar. Denn nur wenn wir uns als Frauen unabhängig und selbstbestimmt zusammenschließen und wenn wir uns Räume schaffen zum Austausch und zur Entwicklung feministischer und solidarischer Perspektiven können wir gemeinsam einstehen für ein Ende von Sexismus, Ausbeutung und Gewalt.


In diesem Sinne: Frauen bildet Banden - Ziele sind genug vorhanden!

Wir wünschen euch allen ein glückliches, gesundes und kämpferisch feministisches neues Jahr 2023!


Eure Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

 

Aktionen zum

Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 2022

Frauen kämpfen international gegen Patriarchat, Krieg und Kapital!


Am Freitag, 25.11. haben wir eine Aktion anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen in der Postgasse gemacht. Es gab eine Videoinstallation und Informationstafeln mit anschließender Kundgebung. Es wurden über 200 Flugblätter verteilt, in denen über die Situation in Iran, Lateinamerika und Rojava informiert werden konnte und die gemeinsame Verbindung zu unseren Kämpfen in der BRD aufgezeigt wurde.

Es waren ca. 30 Menschen vor Ort, die sich über die feministischen Bewegungen und Protesten in Südamerika, Iran und Rojava informiert und die Kundgebung angehört haben, um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Mit den Videoinstallationen wurden die Proteste und feministischen Bewegungen in Lateinamerika, Iran und Nordsyrien gezeigt. Ergänzt wurde die Installation um Informationstafeln mit weiterführenden Informationen. Die Inhalte umfassten die feministische „grüne Tuch“- Bewegung in Südamerika mit ihren Protesten und Forderungen, die aktuelle Situation der Frauenrevolution im Iran und die Situation und Geschichte der Revolution in Rojava. Die weltweiten Proteste machen dabei beispielsweise auf die zugrunde liegenden patriarchalen Gesellschaftsstrukturen aufmerksam.

 

Nach einer gemeinsamen Schweigeminute für die getöteten Frauen weltweit (in Deutschland sind es Stand jetzt über 110 Femizide), gab es verschiedene Redebeiträge zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen bis hin zu Femiziden, sowie Frauensolidarität auch in Form von feministischen Bewegungen als Antwort.


Die Rede der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd warf den Blick auf die feministischen Bewegungen und Kämpfe der Frauen weltweit am Beispiel von Lateinamerika, Rojava und dem Iran. Es folge eine Rede der ICOR Brigadistin, ein Grußwort der kurdischen Frauenbewegung in Europa TJK-E, sowie ein Audio Grußwort der Rise Up for Rojava Koordination aus Rojava.


Der Büchertisch mit feministischer Literatur, Flyern, Infomaterialien und Merchandise-Artikeln durfte natürlich auch nicht fehlen.


Danke, dass ihr da wart! Gemeinsam mit euch setzten wir ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen – denn ihr Kampf ist unser Kampf – Frauen kämpfen international gegen Patriarchat, Krieg und Kapital!



Infotafeln zum Iran, Lateinamerika und Rojava

Kampagne „Keinen Schritt zurück“

Rückblick der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd


Vom 21.-23.10.22 fand der Kongress der selbsternannten „Lebensschützer“ im Schönblick statt. Thematisch stand dabei der Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum Tod im Fokus. Daneben ging es aber vor allem auch um die bundesweite Vernetzung und strategische Ausrichtung innerhalb der „Lebensschutz“-Bewegung. Was steht dahinter?


  • Die sogenannten „Lebensschützer“ sind eine Bewegung, die mit ihren reaktionären, antifeministischen und antihumanistischen Positionen ein Weltbild vertritt, das gesellschaftliche Errungenschaften akut bedroht und zurückdrehen will.
  • Als Teil der christlichen Rechten stehen sie für ein Zurück zur „alten Ordnung“. Dies bedeutet eine Retraditionalisierung von Geschlechter- und Familienbildern, eine weitere Stärkung des Patriarchats wie auch die Aufrechterhaltung kapitalistischer Ausbeutungsverhältnisse und sozialer Ungleichheiten.
  • Unter dem vermeintlichen Deckmantel des „Lebensschutzes“ werden dabei all jenen Menschen die Grundrechte abgesprochen, die sich nicht in tradierte Rollen und starre Gesellschaftsstrukturen einfügen wollen/können.
  • Ihre Kernforderung der Erschwerung/Abschaffung von Schwangerschaftsabbrüchen geht mit einem massiven Eingriff auf die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen einher.

 

Gemeinsam mit lokalen Bündnispartner*innen wie auch überregionalen Unterstützer*innen haben wir, die Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd, in den vergangenen Monaten die Kampagne „Keinen Schritt zurück: Für ein selbstbestimmtes Leben und Lieben.“ gestartet, um eine Gegenöffentlichkeit zu dieser Bewegung zu erzeugen und ein starkes Zeichen für eine emanzipierte und solidarische Gesellschaft zu setzen.

 

Im Rahmen der Kampagne wurden zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen hier in Schwäbisch Gmünd wie auch in weiteren Städten organisiert. Es wurden dabei ganz unterschiedliche Themen aufgegriffen, die von den selbsternannten „Lebensschützern“ gerne für sich vereinnahmt und verdreht werden. Als Fraueninitiative haben wir auf die derzeitige Situation rund um den Schwangerschaftsabbruch hier in Deutschland wie weltweit und auf die „Lebensschützer“-Bewegung an sich aufmerksam gemacht. Dazu hatten wir zwei Infoveranstaltungen organisiert: Andreas Steinau von Doctors for Choice referierte zur medizinischen Versorgungslage hinsichtlich des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland. Eike Sanders, die die „Lebensschützer“ in Deutschland seit ihren Anfängen beobachtet,  informierte zur Bewegung, ihrer Entwicklung und Strategien. Darüber hinaus hatten wir beispielsweise bei Aktionen, wie dem Infostand zum Safe Abortion Day, auf die Kampagne gegen den Kongress aufmerksam gemacht und unsere Forderungen platziert.

 

Zum Abschluss der Kampagne fanden sich am Samstag 22.10. rund 300 Menschen zur gemeinsamen Demonstration durch die Gmünder Innenstadt ein. Bei Sonnenschein und guter Stimmung wurde nochmals lautstark darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit dem zeitgleich stattfindenden Kongress der „Lebensschützer“ und ihrem rückwärtsgewandtem, christlich-rechtem Weltbild nicht einverstanden sind.  Und zwar mit Parolen wie „Frauen die kämpfen, sind Frauen, die leben – lasst uns das System aus den Angeln heben!“, „Kinder oder keine, entscheiden wir alleine“, „Wer sich nicht wehrt, landet am Herd.“, „Wir sind viele, wir sind wild – wir scheißen aufs herrschende Geschlechterbild.“, „Jin, Jyan, Azadi!“, „Hetero ist keine Pflicht, Homophobie ist widerlich!“, „kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“,… Zwischendurch wurden Reden und Grußwörtern von der Frauninitiative, Zusammen Kämpfen Stuttgart, Lucius Teidelbaum, Aids Hilfe und Rainbow Refugees, Bündnis Aufstehen gegen Rassismus GD, Feminism Unlimited Kassel, Solidarität International, Frauenforum GD, Fridays for Futur, Jugendantifa und Jugendkulturinitiative GD gehalten. Dabei wurden unterschiedliche Aspekte der Bewegung beleuchtet, die bisherigen Errungenschaften und einer emanzipierten, solidarischen Gesellschaft entgegenstehen.

 

Wir haben es geschafft, dass der „Lebensschützer“-Kongress hier in Gmünd nicht ohne weiteres Aufsehen stattfinden konnte. Wir konnten informieren und aufklären und wir konnten unsere Positionen und Forderungen in die Öffentlichkeit tragen.

 

Danke allen, die mitgemacht und uns unterstützt haben! Zusammen kämpfen wir weiter: Kein Schritt zurück. Für ein selbstbestimmtes Leben und Lieben. Für ein solidarisches, gutes Leben für alle.

 

Weitere Infos wie Berichte, Statements, Redebeiträge und Presseartikel finden sich demnächst auf unserer Kampagnen-Homepage: www.keinenschrittzurueck.org

 

 

 

Kundgebung gegen häusliche Gewalt


Gewalt gegen Eine ist Gewalt gegen Alle!

Rund 70 Personen folgten dem Aufruf der Fraueninitiative sich an der Kundgebung gegen häusliche Gewalt zu beteiligen. Zu dem gab es einen Infotisch von der Fraueninitiative und dem Verein Frauen helfen Frauen.


In verschiedenen Redebeiträgen, der Fraueninitiative GD, des Frauenkollektiv Stuttgart, einer Frau aus Mexiko, dem Verein Frauen helfen Frauen und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Elke Heer, wurde die Gewalt gegen Frauen verurteilt und zur Solidarität aufgerufen.


Wir möchten nicht länger zu Gewalt gegen Frauen schweigen, sei es im öffentlichen Raum oder im Privaten. Wir möchten gemeinsam laut werden, um Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen und diese aus dem Verborgenen holen.


Häusliche Gewalt stellt mit Abstand die häufigste Gewalt gegen Frauen dar. Während Corona ist diese Zahl nochmals gestiegen. Jede Stunde werden, durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Gleichzeitig ist es gerade die Partnerschaftsgewalt die oftmals im Verborgenen bleibt. Es wird von einer sehr hohen Dunkelziffer der Gewalttaten an Frauen im häuslichen Umfeld ausgegangen.


Gefühle von Angst und Scham, Abhängigkeit und auch Verbundenheit zum (Ex-)Partner wie auch negative Reaktionen bis hin zu Schuldzuweisungen anderer gegenüber den Betroffenen führen häufig dazu, dass Frauen das erfahrene Leid schweigend ertragen und der Gewalt nicht entkommen können.


Gerade bei häuslicher Gewalt ist es wichtig, sie aus dem Verborgenen zu holen und sich einzumischen. Gewalt an Frauen ist niemals Privatsache!



In Mexiko ist die Situation eine noch prekärere: Gewalt gegen Frauen und Femizide werden von der Regierung und der Polizei geschützt, unterstützt und es wird geschwiegen. Gleichzeitig hat Mexiko eine starke Frauenbewegung die sich gegen diese patriarchalen Angriffe zur Wehr setzt. Im Schnitt werden in Mexiko 11 Frauen an einem Tag umgebracht - in Deutschland eine Frau alle drei Tage.


Wir als Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd möchten über den Tellerrand hinausschauen. Denn Gewalt gegen Frauen passiert nicht nur hier, sondern weltweit. Diese Gewalt gegen Frauen ist ein gesamt gesellschaftliches Problem, dass überall auf der Welt stattfindet und das international bekämpft werden muss.


Gewalt an Frauen ist ein deutliches Symptom einer immer noch stark patriarchal geprägten Gesellschaft, in der geschlechtsspezifische Macht und Hierarchieverhältnisse Frauen als Besitz des Mannes definiert. Dem Mann werden hierbei mehr Rechte und Anspruchsdenken gegenüber der Frau zugesprochen. Das kann sogar so weit gehen, dass dem Mann die Frau wie ein Gegenstand gehören würde, und er über sie verfügen und bestimmen könne – sogar über ihr Recht zu leben.


Gemeinsam wollen wir diese gewaltfördernden Rollen- und Machtverhältnisse aufzeigen, uns klar dagegen positionieren und sie bekämpfen.


Vielen Dank an alle Rednerinnen und alle Menschen an der Kundgebung, die sich solidarisch zeigten.


Lasst uns gemeinsam laut werden und einstehen für ein Ende der Gewalt an Frauen und eine solidarische Gesellschaft.


Gewalt gegen Eine ist Gewalt gegen Alle!


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Solidaritäts-Plakataktion: Wir mischen uns ein!


Am Freitag, den 27. Mai 2022 fand hier in der Bahnhofsstraße, auf der Höhe der Brücke,  ein sexualisierter Übergriff gegen eine junge Frau statt. Ein Mann bedrängte die junge Frau und fasste ihr an den Po. Eine andere Frau sah dies und griff ein. Dadurch ließ der Mann von der jungen Frau ab und ging weg.


Diese Tat ist kein Einzelfall. Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft System, kommt in allen sozialen Schichten vor und gehört in Form von sexueller Belästigung zum Alltag von Frauen überall auf der Welt. Die meisten gewalttätigen und sexuellen Übergriffe finden im „Privaten“ statt und werden damit für die Öffentlichkeit nicht sichtbar.  Immer haben diese gewalttätigen Übergriffe die Funktion Machtverhältnisse klar- bzw. herzustellen und Frauen eine untergeordnete Rolle zuzuweisen und sie aus dem öffentlichen Raum ins Private zu verdrängen. Darüber hinaus ist der öffentliche Raum für Männer gemacht und wird von diesen dominiert.

Dies werden wir nicht akzeptieren!

 

Unser Platz ist überall in der Gesellschaft und im Leben wo wir sein wollen. Wir sind die Hälfte der Welt. Unser Leben ist genauso viel Wert, unser Wort zählt genauso viel und unser Körper gehört uns!


Wenn wir an diesen Verhältnissen etwas ändern wollen – müssen wir Frauen uns zusammenschließen, uns Räume schaffen und zurückerobern und gemeinsam gegen sexistische und patriarchale Rollenbilder vorgehen die uns kleinhalten und unterdrücken wollen. Mischen wir uns ein wenn wir sehen dass Frauen bedrängt oder blöd angemacht werden, widersprechen wir sexistischen Witzen im Freundes- und Bekanntenkreis oder auf dem Arbeitsplatz.


Unterstützen wir andere Frauen und zeigen uns solidarisch! Wehren wir uns gemeinsam gegen sexistische Abwertungen und unterdrückende Geschlechterbilder. Setzen wir uns gemeinsam ein für eine gerechte und gleichberechtige Gesellschaft für alle Menschen!

 

Wir senden unsere solidarischen Grüße an die junge Frau. Und wir senden unsere solidarischen Grüße an die Frau die sich einmischte und den Übergriff nicht unwidersprochen ließ!

 

Gemeinsam gegen Sexismus und für Frauensolidarität!


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Juni 2022

Kundgebung gegen die Walrodungspläne vom Schönblick


Knapp 100 Menschen beteiligten sich am Freitag an der Kundgebung von Fridays for Future. In Reden von FFF, der Bürgerinititaive Taubental, den Omas und Opas for Future, dem Stadtrat Sebastian Fritz, Jürgen Stemke und der Fraueninitiative GD, wurden die Pläne des Schönblicks und die Entscheidung des Gmünder Gemeinderats zur Rodung einer fast 1 Hektar großen Waldfläche kritisert. Im Anschluss gab es eine Fahrraddemo um die Altstadt.

Vielen Dank an FFF für die Organisation der Kundgebung!

Lasst uns gemeinsam einstehen für den Erhalt unseres Ökosystems und gegen die Auslagerung sozialer Dienste an reaktionäre Hardliner wie den Schönblick.


Der Schönblick ist kein Kooperationspartner für eine Stadt oder andere soziale Einrichtungen, die sich als vielfältig und tolerant verstehen.


Pflege und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.




UnterstützerInnen der Kundgebung:


Fridays for Future Ostalb

Klimainitiative Schwäbisch Gmünd

Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Jugendkulturinitiative Schwäbisch Gmünd

Bürgerinitiative Taubental

Critical Mass Schwäbisch Gmünd

BUND Schwäbisch Gmünd

NABU Schwäbisch Gmünd.


Hey Strobl, unser Tipp:


„Sicher. (nicht nur) Unterwegs.“ geht nur OHNE rückschrittliche Frauen- und Familienbilder, Rassismus und Überwachungsstaat!"



Am 18. Mai 2022 wird Thomas Strobl, amtierender CDU-Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg, im Rahmen einer Veranstaltung der Frauen Union sowie der Stadt Schwäbisch Gmünd im Kongresszentrum in Schwäbisch Gmünd einen Vortrag halten.

Mit der Veranstaltung wird Strobl auf die Maßnahmen der Landesregierung zum Thema „Sicherheit im öffentlichen Raum“ eingehen. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem einen Ausbau der Überwachung der Bürgerschaft durch mehr Kameras im öffentlichem Raum, die Aufrüstung und mehr Befugnisse der Polizei sowie sogenannte „Fahndungs- und Sicherheitstage“ bei denen 24h lang Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen gegen alle Bürger*innen in städtischen Räumen durchgeführt werden. Des Weiteren wurde das Thema Frauenrechte erneut für rassistische Debatten und Verschärfungen missbraucht: Entzug von Aufenthaltserlaubnissen, Erleichterungen bei der Ausweisung oder bei der Anordnung der Abschiebehaft.


Ein weiterer Aspekt ist das „Präventionsprogramm“ des LKA  „Sicher. Unterwegs. - Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“. Die Präventionsveranstaltungen der Polizei, für deren Flyer und Plakate die ehemalige Miss Germany herhalten musste, dienen hauptsächlich dem Zweck, Frauen Verhaltenstipps zu geben.

Die Top-Vorschläge des Programms: Meide dunkle Gassen, lass dich nicht von deinem Smartphone ablenken und höre auf dem Nachhauseweg keine Musik über Kopfhörer….


Merkt ihr selber oder?

 

Um mit einem besseren Gefühl nachts nach Hause zu kommen, wurde sogar eine App entwickelt, mit deren Hilfe sich Frauen für den Nachhauseweg vernetzen und zusammenschließen können. Um sich im Nachtleben vor Übergriffen schützen zu können, gibt es in manchen Bars Codewörter, mit denen sich Frauen an der Theke Hilfe holen können. Fast schon absurd sind Unterhosen, die vor einer Vergewaltigung schützen sollen, indem sie ein lautes Alarmsignal auslösen. Das alles soll Frauen helfen, die systematische Gewalt, die gegen sie gerichtet ist, abzuwehren.

In dieses Horn der Eigenverantwortlichkeit von Frauen bläst auch die CDU mit ihrer Veranstaltung.


Aber sieht für uns Frauen so die Lösung aus? Wollen wir auf diese Weise leben? Besser gefragt – bedeutet ein Leben mit all den schützenden, käuflichen Hilfsmitteln ein befreites Leben für Frauen? Für uns auf keinen Fall! Wir wollen uns keine Codewörter merken müssen und bestimmt keine speziellen Unterhosen mit Alarm tragen und wir wollen auch nicht jedes Wochenende unseren Weg nach Hause ausführlich planen müssen. Wir akzeptieren es nicht, diesen Zustand als Normalität hinzunehmen.


All diese Ideen und Produkte geben uns Frauen das Gefühl, dass es nur an uns liegt, ob uns unterwegs etwas zustößt oder nicht. Auf diese Weise wird die Schuldfrage sowie die komplette Verantwortung bei uns Frauen belassen. Sich abends mit anderen Frauen über das Smartphone zu vernetzen, um sicher nach Hause zu kommen, kann hilfreich sein. Doch eine endgültige Lösung ist das nicht. Es kann nicht sein, dass es allein in der Verantwortung der Frauen liegt, sich zu schützen, um nicht betroffen von sexualisierter Gewalt zu sein. Nicht vereinzelte, sogenannte „triebgesteuerte“ Männer sind schuld an tagtäglichen Übergriffen an Frauen – Gewalt gegen Frauen hat System. Der Status Quo dieser alltäglichen Gewalt muss hinterfragt und durchbrochen werden.


Die meisten gewalttätigen und sexuellen Übergriffe finden im „Privaten“ statt und werden damit für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. Jede dritte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens sexuelle oder physische Gewalt. 42 % der Frauen erlebten seit dem 16. Lebensjahr psychische Gewalt, 13 % sexualisierte Gewalt. Der Großteil der Übergriffe erfolgt NICHT im öffentlichen Raum sondern im häuslichen Umfeld, von Familienmitgliedern oder Partnern. Die Anzahl von Gewaltstraftaten an Frauen in Partnerschaften steigt seit 2013 in Deutschland stetig an. Im Jahr 2020 erfuhren demnach 119.164 Frauen Gewalt in der Partnerschaft. Statistisch gesehen geht die größte Gefahr für Frauen somit vom eigenen Partner aus – unabhängig von Klassenlage oder Herkunft.  


Die Ursachen für Gewalt gegen Frauen


Unsere patriarchale Gesellschaft ist geprägt von Rollenbildern: Wie sich die verschiedenen Geschlechter zu verhalten haben, welche Rechte und vor allem welche Ansprüche sie stellen können. Diese Vorstellungen sind bis heute nicht überwunden und werden durch Erziehung, Medien, gesellschaftliche Strukturen und Politik weitergegeben. Eine dieser Vorstellungen ist, dass Männer in romantischen Beziehungen oder der Familie Besitzansprüche gegenüber der Freundin, Frau oder Verwandten hätten. Diese patriarchale Vorstellung kann so weit reichen, dass dem Mann die Frau wie ein Gegenstand gehören würde und er über sie verfügen und bestimmen könne - bis hin zu ihrem Leben an sich.


Mädchen und Frauen wird es abgesprochen rational denken sowie selbstständig Entscheidungen treffen zu können. Meist sollen sie nur hübsches Beiwerk sein und am besten still sein, nur nett lächeln und nicken, sexuell verfügbar sein und sich hauptsächlich um die Kinder und die Familie kümmern. Entsprechen sie diesen Vorstellungen nicht werden sie sanktioniert: Besitzansprüche, Eifersucht, männliche Dominanz und sexuelle Ansprüche des Mannes gegenüber der Frau sind neben Geldstreitigkeiten und Konflikten über Hausarbeit und Kinderbetreuung die Hauptauslöser von Gewalt an Frauen. 

Befeuert und stetig wiederhergestellt werden diese Abhängigkeiten und patriarchalen Vorstellungen durch gesellschaftliche Regelungen und Gesetze, wie das Ehegattensplittung, die schlechtere Bezahlung von Frauen und fehlende kostenlose Kinderbetreuungsplätze.


Teil des Problems


Die CDU betreibt eine Politik gegen den Großteil der Arbeitnehmer*Innen und für die reichsten 5 %. Sie will nichts an Eigentums- und ungleichen Lohnverhältnissen verändern, die zu Existenzängsten, Abhängigkeiten und Machtgefällen führen und stützt mit ihrer Politik genau jene rückschrittlichen Frauen- und Familienbilder und finanziellen Abhängigkeiten, die der Nährboden für Gewalt gegen Frauen sind:


  • Sie unterstützt mit der Aufrechterhaltung des Ehegattensplittings, Minijobs und befristeten Teilzeitarbeitsmodellen die finanzielle Abhängigkeit von Frauen – auch von gewalttätigen Partnern - und ihre Verdrängung an Heim und Herd. Die weitverbreitete weibliche Altersarmut ist eine direkte Folge davon.
  • Sie blockiert maßgeblich die Forderungen nach kostenlosen Kinderbetreuungsplätzen. Erst 2019 lehnte gerade das Ressort von Innenminister Strobl ein Volksbegehren für die Abschaffung von Kita-Gebühren ab.
  • Die CDU stärkt mit ihren Forderungen nach traditionellen Familienmodellen und Rollenverteilungen die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit auf dem Rücken der Frauen. Danke für Selbstvorwürfe und Burn-Out an dieser Stelle …
  • Die CDU stellt sich gegen emanzipatorische Entwicklungen und Gleichberechtigung. Auch die „Ehe für Alle“ wurde 2017 gegen den Willen der CDU/CSU durchgesetzt. Bis heute blockieren CDU-Politiker*Innen den Ausbau des Familien- und Sorgerechts für Paare die nicht heiraten wollen oder gleichgeschlechtlich sind.
  • Sie streitet Frauen die Fähigkeit auf rationale Entscheidungen ab und stellt sich gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren eigenen Körper, ihre Sexualität, Lebenssituation und Zukunft. Sie gefährdet das Recht von Frauen auf medizinische Grundversorgung in dem Sie an den Paragraphen 218 und 219a festhält.


Die Politik der CDU wird beim Thema „Gewalt gegen Frauen“ nicht nur nicht helfen sondern im Gegenteil: Die CDU trägt mit ihrer Frauen- und Familienpolitik zur Aufrechterhaltung unterdrückender Rollenbilder, finanzieller Abhängigkeit und zu einer Stabilisierung jener patriarchaler Strukturen bei, die die Ursachen für Gewalt gegen Frauen sind.


Raus aus dem Hamsterrad - Veränderung in die eigenen Hände nehmen!

 

Für uns ist deshalb klar, dass wir von einer Partei wie der CDU nichts zu erwarten haben.

Wir stellen uns gegen reaktionäre Politik und die Restauration des Patriarchats. Wir lassen es nicht zu, dass unter dem Deckmantel der Frauenrechte ein Ausbau des Sicherheits- und Überwachungsapparats angestrebt, rassistische Hetze betrieben und die Rechte unserer Mitmenschen ausgehöhlt werden.  Wohin das führt, sehen wir mit racial profiling, verstärkter Kameraüberwachung in Innenstädten und einem Aufweichen von Datenschutz und Grundrechten. Anstatt Präventionsprogramme von der Polizei durchführen zu lassen, die sich übrigens intern erstmal mit Sexismus, Rassismus und rechten Netzwerken befassen sollte, gibt es selbst in diesem Bereich kurzfristige Forderungen und Handlungsempfehlungen, die deutlich sinnvoller sind als das, was die CDU zu bieten hat:


  • Fortbildungen zu Gewalt gegen Frauen und Umgang mit Betroffenen für die Polizei durch unabhängige Fachstellen (Frauen wird bei Aussagen oftmals nicht geglaubt, ihre Erfahrungen in Frage gestellt)
  • Recht auf audiovisuelle Befragungen (Schutz vor Retraumatisierungen)
  • Recht auf Therapie
  • Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei Gewalt gegen Frauen        
  • sichere Finanzierung von Frauenhäusern, Ausbau von Hilfs- und Beratungsangeboten
  • finanzielle Sicherheit für Frauen, die sich von gewalttätigen Partnern trennen wollen
  • Bildungsprogramme in Schulen von unabhängigen Frauen-Beratungsstrukturen und Fachstellen. Kern der Bildungsinhalte sollte eine kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Rollenbildern, der ungleichen Verteilung der Sorgearbeit in der Gesellschaft und finanzielle und strukturelle Abhängigkeiten und Machverhältnisse als Auslöser von Gewalt an Frauen sein. 

Diese realpolitische Liste, in Bezug auf das Thema Gewalt gegen Frauen,  ließe sich sowohl leicht erweitern als auch – wenn sie politisch gewollt wäre – umsetzen. Klar muss aber sein, dass auch diese Maßnahmen auf lange Sicht nichts am Kern der Verhältnisse verändern werden.


Anstatt also auf ewig Symptombekämpfung zu betreiben und uns mit geschlossenen Augen und den Finger in den Ohren (oder in der Nase) um uns selbst im Kreis zu drehen würden wir vorschlagen das Hamsterrad endlich zu verlassen.


Ein nachhaltiger Stopp der Gewalt gegen Frauen kann nur durch die Beseitigung seiner Ursachen in den patriarchalen und kapitalistischen Unterdrückungsverhältnissen erreicht werden.  Wenn wir also etwas verändern wollen müssen wir diese Veränderung selbst in die Hand nehmen. Diese Veränderung kann niemals von oben diktiert, sondern muss unten gemacht werden. Sie wird nur gemeinsam und leider nicht von heute auf morgen gehen – jedoch ist dies für uns sicherlich eine lohnenswertere Perspektive als Alarm-Unterhosen.


Eine Veränderung der Situation für Frauen und unserer Gesellschaft muss von uns selbst und von unten angetrieben werden.


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Mai 2022

Klimastreik in Schwäbisch Gmünd


Etwa 200 Menschen beteiligten sich am Globalen Klima Streik am 25.03. in Schwäbisch Gmünd. Organisiert wurde die Kundgebung mit anschließender Fahrraddemo für Frieden von Fridays for Future Ostalb.


Auch wir wurden zu einer Rede an der Kundgebung eingeladen. Thanx for having us! Für Klimagerechtigkeit und gegen imperialistische Kriege.



Erfolgreiche Aktion zum Internationalen Frauenkampftag in Schwäbisch Gmünd


„Wir halten den Laden nicht länger am Laufen – wir machen ihn dicht!“


Bei wunderschönem Wetter nahmen rund 70 Menschen an den Aktionen zum 8. März auf dem Johannisplatz teil. Unter ihnen auch SchülerInnen und Lehrkräfte des Scheffold Gymnasiums mit selbstgemalten Streikschildern und internationale Gäste aus Mexiko und Italien. Ganze zwei Stunden verwandelte sich der Johannisplatz in einen belebten Ort des Nachdenkens über gesellschaftliche Wirklichkeit und Perspektiven. Neben Rede- und Musikbeiträgen verweilten viele Menschen auf den Sitzgelegenheiten und dem Platz, informierten sich am Info- und Büchertisch und kamen miteinander ins Gespräch.


Es wurden gemeinsam Streikforderungen geschrieben, mit einer Kunst-Installation wurde symbolisch auf den Care-Arbeitsstreik hingewiesen und mit einem Zeitstrahl auf die ungleiche Verteilung der Arbeits- und Lebenszeit von Frauen und Männern in der Gesellschaft aufmerksam macht. Viele Passantinnen blieben stehen um mit uns ins Gespräch zu kommen und von ihrer eigenen Lebenssituation zu berichten.


Dadurch, dass viele Frauen in Berufen arbeiten die schlechter bezahlt sind und aufgrund mangelnder Kinderbetreuungsangebote sind es nach wie vor Frauen die ihre Erwerbsarbeit reduzieren wenn Kinder ins Spiel kommen. Zudem gibt es nach wie vor traditionale Denkmuster das hauptsächlich Frauen die Aufgabe der Kinderversorgung zufallen die Frauen aus der Erwerbsarbeit zurück ins Private und auf lange Sicht in die Altersarmut drängen. Staatliche Regelungen wie das Ehe-gatten Splitting begünstigen dies und sind ein weiteres Beispiel für die Verzahnung von wirtschaftlichen Voraussetzungen, staatlichen Regelungen und patriarchalen Familienbildern. Hiervon berichteten auch viele der Passantinnen: Frauen die schlechter verdienen als ihre Partner und deshalb zu Hause bleiben, Kinderbetreuungsplätze die fehlen und zu teuer sind, Frauen die sich ihr Leben lang nur um Kinder, Heim und Herd gekümmert haben und heute finanziell vor dem Nichts stehen, Männer die im Beruf diskriminiert werden wenn sie Erziehungszeit nehmen möchten, Berufssparten bei denen dies kaum möglich ist, Frauen und Männer die sich gleichermaßen eine gerechtere Verteilung von Reichtum, Arbeit und Leben in der Gesellschaft wünschen.

Gleichzeitig wurde der Vorschlag der 4-in-1 Perspektive von Frigga Haug vorgestellt und Gedankenspiele darüber angeregt was Jede/R mit ihrer/seiner Zeit machen könnte wenn die Erwerbsarbeit und Care-Arbeit gerechter verteilt wären.


Dieser Frage ging ebenfalls die ab 12 Uhr startenden Frauenstreik Aktion nach an der sich ca. 20 Frauen beteiligten. Nach einem Input der Fraueninitiative startete die Diskussion anhand zweier provokativer Fragen. Es wurde über die Rolle der Frau und der Familie in der Gesellschaft gesprochen und darüber welche Rolle das Sorgen und Versorgt werden im Kapitalismus spielt: Warum lassen wir es weiterhin überhaupt zu, dass die Erwerbsarbeit die Schlüsselrolle in unserem Leben spielt und die Sorge-Arbeit so ungerecht verteilt ist– während es eigentlich möglich wäre die Gesellschaft auch mit einer Erwerbsarbeitszeit-Verkürzung zu versorgen und gute Arbeit und ein gutes Leben für alle zu gewährleisten?


Wir freuen uns sehr über die gelungene Aktion und bedanken uns herzlich bei allen die sich an der Vorbereitung beteiligt und die Aktion am Tag selbst durch ihre Teilnahme und ihre Beiträge bereichert haben.


Die Veränderung der Gestaltung der Arbeit und des Lebens ist eine Aufgabe die nur von unten und Schritt für Schritt erreicht werden kann. Die Leitfrage dabei muss für alle sein – in welcher Gesellschaft wollen wir leben und wie kommen wir gemeinsam dorthin? Die Vier-in-einem-Perspektive von Frigga Haug kann uns hierfür ein Kompass sein und ein realistisches Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt.


Also: Machen wir Schluss mit der Ausbeutung des Menschen und der Natur durch den Menschen und gestalten wir eine Gesellschaft in der endlich die Entwicklung jedes Einzelnen zur Voraussetzung für die Entwicklung aller werden kann. Lasst uns gemeinsam Räume schaffen in denen wir darüber nachdenken und uns ausprobieren können. Lasst uns gemeinsam solidarische Prozesse erproben und gesellschaftliche Veränderung anstoßen.

Das werden wir nur gemeinsam und auch nicht heute oder schon morgen erreichen.


Wir werden einen langen Atem brauchen - aber was kann es besseres geben als sich für dieses Ziel einzusetzen und für Befreiung und für ein gutes Leben für alle Menschen zu kämpfen?


In diesem Sinne, lasst uns mutig sein!


Eure Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Aktionstag und Kundgebung für ein solidarisches Miteinander am 31.01.2022


Erfolgreiche Kundgebung für ein solidarisches Miteinander im Ostalbkreis:

Über 300 TeilnehmerInnen kamen zur Kundgebung der Initiative für ein solidarisches Miteinander am Montag, 31.01. in Schwäbisch Gmünd.


Vielen Dank an alle die da waren! Auf der Kundgebung konnten 1000 Euro als Spende für Mixtown gesammelt werden!


Vielen Dank an Joe Bauer für seinen wichtigen und politisch klaren Beitrag. Vielen Dank an die JAZZ Mission GD für die tolle Musik und an Mixtown für den technischen Support der Veranstaltung.


"Unsere Initiative hat das Ziel den öffentlichen Diskurs mitzuprägen und diesen nicht den rechten und Coronleugnern zu überlassen.

Unsere Initiative will den Gedanken und die Perspektive eines solidarischen Miteinanders und einer solidarischen Gesellschaft wie sie in den zahlreichen Initiativen von Einzelpersonen und Organisationen auch in Schwäbisch Gmünd, Aalen und anderen Orten ganz deutlich wurde, wach halten und stärken - gerade in Zeiten in denen dieser solidarische Gedanke des Einstehens und auch des sich Zurücknehmens für andere so vehement von angegriffen wird.


Unsere Initiative hat das Ziel denjenigen eine Möglichkeit eines öffentlichen Ausdrucks zu geben die die Situation der rechts inszenierten Montags Demos mit ihrem egozentrischen Freiheitsbegriff unerträglich finden.


Das sind über 2600 Personen die die Peition unterschrieben haben. Zudem danken wir allen Bürgerinnen die beim dezentralen Aktionstag mitgemacht haben, die gebastelt, vorbereitet, Kerzen aufgestellt und fotografiert und uns Texte zugeschickt haben. Jeder kleine Beitrag stärkt und ist wichtig.


Wir stehen für einen Ostalbkreis der sich für seine Mitmenschen einsetzt. Wir stehen für ein solidarisches Miteinander. Diese Inhalte möchten wir stärken und ins öffentliche Gedächtnis rufen. Dies haben wir mit der Initiative und mit der Kundgebung deutlich gemacht."


InitiatorInnenkreis:


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Jugendkulturinitiative e.V. Schwäbisch Gmünd

Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Aalen

Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Schwäbisch Gmünd

Gelungene Frauenaktion am 14.01.2022


Am Freitag, den 07.01.22 fand in der Josefstraße ein gewalttätiger und sexualisierter Übergriff, gegen eine junge Frau statt. Gemeinsam mit 150 Menschen waren wir eine Woche später – am Freitag, den 14.01.22 - an der Josefsstraße versammelt, um unsere Solidarität auszudrücken. Gemeinsam eroberten wir uns den öffentlichen Raum zurück und setzten ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen:


• Wir brachten zwei Schriftzüge an der Waldstetter Brücke an: „Gewalt gegen Frauen hat System“, „Gemeinsam gegen Patriarchat und Kapitalismus“.

• Gemeinsam legten wir einen Schriftzug „Frauensolidarität“ aus Kerzen auf den Boden.

• Es wurde eine Rede einer Rednerin der Fraueninitiative sowie ein Grußwort des Frauenkollektiv gehalten.

• Im Anschluss der Reden gab es einen Demozug durch die Josefstraße. Auf dem Weg wurden Info-Plakate angebracht. Gemeinsam mit den 150 TeilnehmerInnen wurde sich auf diese Weise symbolisch die Straße zurückerobert.


Wir danken den 150 Beteiligten. Gemeinsam konnten wir mit dieser starken solidarischen Aktion zeigen: „Keine von uns ist allein, wir mischen uns ein, wir lassen uns nicht klein halten, wir zeigen uns solidarisch miteinander und erobern uns den öffentlichen Raum zurück“.


Öffentliche Orte sind für Männer gemacht und werden von diesen dominiert. Von Kindheit an sind Frauen mit Warnungen konfrontiert, sie sollen bestimmte Plätze meiden oder zu bestimmten Uhrzeiten nicht mehr allein durch die Straßen laufen.


Wie selbstverständlich passen sich Frauen an und halten bestimmte Muster ein. Frauen sollen bloß nicht nach außen das Bild vermitteln „dieser Körper ist jederzeit sexuell verfügbar“. Wenn wir uns nicht anpassen und bestimmte Plätze zu bestimmten Uhrzeiten nicht meiden, sind wir vermeintlich selbst schuld an einem Übergriff. Aber nicht wir müssen unser Verhalten ändern. Was sich ändern muss ist der alltägliche Sexismus, mit dem wir Frauen konfrontiert sind.


Die meisten gewalttätigen Übergriffe gegen Frauen finden im Privaten statt. Gewalt gegen Frauen löst sich nicht durch mehr Polizei, mehr Überwachung oder höhere Strafen. Gewalt gegen Frauen löst sich erst dann wenn wir gemeinsam die gesellschaftlichen Verhältnisse verändern, die die Gewalt gegen Frauen immer wieder hervorbringen.

Die Ursachen von Gewalt an Frauen sind Konflikte um Job, Geld, um patriarchale Machtpositionen, um Haushalt oder Kindererziehung, sexuelle Unzufriedenheit.


Wollen wir Gewalt gegen Frauen beenden gilt es gemeinsam Geschlechter- und Familienbilder zu überwinden welche Frauen als das schwächere Geschlecht darstellen und aus dem öffentlichen Raum ins Private verdrängen. Wollen wir Gewalt gegen Frauen beenden gilt es gemeinsam die politischen und ökonomischen Strukturen zu ändern, die von dieser Arbeitsteilung zu Lasten der Frauen profitiert und die diese Abhängigkeiten und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern immer wieder herstellen.


Dies können wir nur gemeinsam tun.

Also packen wirs an!


Für die Befreiung der Frau und eine solidarische Gesellschaft für alle Menschen!


Eure Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2021


Erfolgreiche Kundgebung und Fotoausstellung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

 

Gemeinsam mit 60 Kundgebungsteilnehmer*innen konnten wir heute ein starkes Zeichen für Solidarität und gegen Gewalt an Frauen setzen.

Zahlreiche Passant*innen konnten über die Formen, Folgen und Ursachen der Gewalt gegen Frauen informiert werden. Mit der Ausstellung der Foto-Plakate konnte gezeigt werden, dass Gewalt gegen Frauen kein Problem einzelner Frauen ist und dass es nicht die Schuld der Frauen ist, wenn sie Gewalt erfahren – sondern die Schuld des herrschenden Sexismus, der patriarchalen Rollenbilder und der strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft.


Wir danken herzlich allen Rednerinnen:


  • Elke Heer (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwäbisch Gmünd
  • Marietta Hageney für SOLWODI und das Ostalbbündnis gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution
  • Lila Kurz-Ottenwälder
  • Jugendkulturinitiative Esperanza

Und wir danken der Unterstützer*innen der Kundgebung:


  • FrauenhelfenFrauen e.V. Schwäbisch Gmünd
  • Telefon Frauen Schwäbisch Gmünd
  • SOLWODI Baden Württemberg e.V. (Schwäbisch Gmünd/Aalen)
  • Jugendkulturinitiative e.V. Schwäbisch Gmünd
  • l.s.o e.V. Schwäbisch Gmünd
  • Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Schwäbisch Gmünd
  • GEW Ostwürttemberg

 

Am Ende der Kundgebung entstand dieses Bild für alle Frauen die uns in der Foto-Mitmach Aktion ihre Erfahrungen zugeschickt haben:

Danke für das Teilen Eurer Geschichten.

Wir stehen zusammen für Euch!

Für eine starke internationale Frauensolidarität.

Für die Befreiung der Frau.

 

Eure Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Toller Artikel in der Gmünder Tagespost über die Foto-Mitmach Aktion erschienen:

Die Gewalt aus dem Verborgenen holen


Erneut hat in Schwäbisch Gmünd ein sexueller Übergriff auf eine junge Frau stattgefunden. Diesesmal geschah der Übergriff im privaten Rahmen. Die betroffene Frau war am Freitag den 10. September zu einem gemütlichen Beisammensein zu einem Freund auf dessen Balkon eingeladen worden.  Im Verlauf des Abends kam dessen Nachbar zur Gruppe hinzu. Währenddessen die anderen Personen auf dem Balkon saßen, musste die Frau vom Balkon durch die Wohnung auf die Toilette. Der Nachbar war mit der betroffenen Frau nun in der Wohnung allein und drängte sie gegen die Türe und fasste ihr ins Gesicht. Als sie „Nein“ sagte und gehen, wollte griff der Mann ihr zwischen die Beine. Der Täter war sich seiner sicher, dass er diesen sexuellen Übergriff begehen konnte, obwohl andere Personen nebenan saßen. Der Täter war sich seiner sicher, dass dieser sexuelle Übergriff im privaten Rahmen ohne Konsequenzen bleiben wird.


Wir machen diesen Übergriff öffentlich da es unsere einzige Möglichkeit ist gegen diese Gewalt vorzugehen, da auf das Rechtssystem kein Verlass ist. Die psychische Belastung bei Anzeigen ist hoch und die Erfolgsaussichten niedrig, meistens gibt es keine Zeugen und es steht Aussage gegen Aussage.


Zudem sind die Ursachen dieser Übergriffe tief verwurzelt in unserer patriarchalen Gesellschaftsstruktur und stereotypen Rollenbildern, welche Frauen zu Objekten degradiert, unterwirft und sexuelle Gewalt damit normalisiert. Jede dritte Frau in Deutschland ist im Laufe ihres Lebens damit konfrontiert, Betroffene von sexistischen Übergriffen zu sein. Seien es Blicke, Hinterherrufen, Begrabschen bis hin zu Vergewaltigungen oder Femiziden.



Um diesen patriarchalen und sexistischen Normalzustand zu durchbrechen, müssen wir Frauen uns zusammenschließen und uns selbst organisieren.


Liebe Frauen in Schwäbisch Gmünd,

ihr seid nicht alleine und gemeinsam haben wir die Kraft uns zu wehren!


Nach der Auseinandersetzung meldete sich eine weitere Frau der durch den selben Mann vor einem halben Jahr bereits sexuelle Gewalt angetan wurde.


Der Täter wurde bei den VermieterInnen gemeldet und im Wohnhaus und in der Stadt wurden Plakate aufgehängt. Gemeinsam konnte erreicht werden, dass der Mietvertrag des Täters gekündigt wird, sodass er in Zukunft keine Gefahr mehr für andere Bewohnerinnen des Studentenhauses darstellen kann.


Frauen in Schwäbisch Gmünd traut euch und meldet euch! Machen wir die Taten sichtbar! Machen wir den Tätern klar, dass wir nicht länger zu ihrer Gewalt schweigen und ihre Taten nicht mehr decken werden.

Wir haben eine Stimme und wir werden sie benutzen!


Für eine starke Frauensolidarität!

Für die Befreiung der Frau!

Keine Basis für die AfD in Schwäbisch Gmünd!


Erfolgreiche Kundgebung des Bündnis Aufstehen gegen Rassismus GD.


Gemeinsam mit ca. 150 Teilnehmer*innen der Kundgebung haben wir gestern deutlich gemacht, dass die AfD in Schwäbisch Gmünd nicht willkommen ist. Das wurde durch starke Parolen und Reden untermauert.

In den Reden der Jugendkulturinitiative Esperanza GD, der Fraueninitiative GD, der linksjugend ['solid], der jusos, der GEW Ostwürtemberg und der Aids-Hilfe Schwäbisch Gmünd wurde auf das Wahlprogramm der AfD und ihrer Verbindungen zur extremen Rechten eingegangen. Von allen Redner*innen wurde die AfD als umweltfeindlich, rassistisch, sexistisch und arbeiternehmer*innenfeindlich verurteilt.



Zudem wurde in einer gemeinsamen Gedenkminute Esther Bejarano gedacht, die vor etwas über einem Monat am 10. Juli 2021 in Hamburg verstorben ist. Ihr ganzes Leben widmete sie dem entschiedenen Kampf gegen Rechts und gegen das Vergessen.

Als Zeichen der Verbundenheit möchten wir Esther Bejarano die gestrige Kundgebung widmen.

Viele Dank an Alle die gemeinsam mit uns auf der Straße waren und ein klares Zeichen gegen Rechts gesetzt haben.

Vielen Dank an alle Redner*innen und Unterstützer*innen der Kundgebung.


Wir werden nicht vergessen!

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Rest in Power Esther Bejarano.


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Gelungene und erfolgreiche Kundgebung "Für eine Solidarität die über den eigenen Tellerrand hinausweist"!



Knapp 150 Menschen haben sich am Donnerstag für eine solidarische Gestaltung der Gesellschaft stark gemacht und gezeigt, dass Querdenken in Schwäbisch Gmünd nichts zu suchen hat.


Wie mehrfach die Redebeiträge der unterschiedlichen Rednerinnen und Reder deutlich herausgestellt haben, trifft die Corona Pandemie Frauen besonders und das auf mehrfache Weise. Sie hat vorherrschende Ungleichheiten deutlich zum Vorschein treten lassen. Sie hat aufgezeigt in welchem krassen Widerspruch Entlohnung zu ihrem eigentlichen gesellschaftlichen (systemrelevanten) Stellenwert steht.


In unserer Gesellschaft gibt es nach wie vor die historisch gewachsene Trennung der Arbeit in die Bereiche der Produktion von Gütern und in die Bereiche der Reproduktion, das heißt die Wiederherstellung und Instandhaltung der Gesellschaft. Kinder bekommen, pflegerische Tätigkeiten, Versorgung anderer mit Lebensmitteln usw. sind Tätigkeiten, um unser Leben zu erhalten. Dennoch sind sie in unserem auf Profitmaximierung basierenden Wirtschaftssystem nichts wert sind da sie keinen direkten Profit erwirtschaften.


Die sexistischen und patriarchalen Denkstrukturen, die diese kulturelle Abwertung und Ausbeutung von Frauen ermöglichen sind tief in unserer Gesellschaft verankert und werden über Generationen weitergegeben, verinnerlicht und sind auch heute noch weit davon entfernt aufgelöst zu sein. Im Patriachat werden männlich codierte Charakteristika privilegiert und weiblich codierte Charakteristika entwertet.


Der Kapitalismus hat sich diese patriarchale Kultur zu Nutze gemacht. In diesem Sinne ist das Geschlecht nicht nur eine kulturelle Kategorie, sondern hat auch eine wirtschaftliche Dimension. Entlang des Geschlechts verläuft diese Unterteilung zwischen bezahlter, weil produktiver Arbeit und unbezahlter, weil reproduktiver Arbeit. Damit einhergeht eine Abwertung und Entwertung dieser Arbeiten, die sich ebenfalls auf dem Lohnzettel bemerkbar macht und die sich auch in den schlecht entlohnten Bereichen der Pflege, der Erziehung, im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel ganz deutlich zeigt.


Die Ausbeutung der Frau im Privaten, tradierte Rollenvorstellungen und die Hauptübernahme der Carearbeit zu Hause sowie die wirtschaftliche Ausbeutung der hauptsächlich durch Frauen geleisteten Careberufe, durch schlechtere Löhne und die grundsätzliche strukturelle schlechter Bezahlung von Frauen in allen Branchen sind somit zwei Seiten der Medaille.


Geschlechterrollen und Gesellschaftssysteme sind vom Menschen gemacht und können vom Menschen wieder verändert werden! Dieses patriarchale Frauenbild gilt es genauso zu überwinden, wie die kapitalistische Wirtschaftsweise, in der der Mensch und die Umwelt Nichts und der Profit Alles bedeutet.


Für eine solidarische Gesellschaft die nicht auf den Profit ausgerichtet ist, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen!


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Erneuter Übergriff auf eine Frau in Schwäbisch Gmünd!


Nach dem Übergriff auf eine junge Frau im Stadtgarten am 29. Mai kam es nun - nur 3 Wochen später - am Donnerstag, den 17. Juni, erneut zu einem Angriff auf eine Frau in Schwäbisch Gmünd.


Sie übersandte uns einen Bericht über den Ablauf des Abends und bat uns um Gegendarstellung des Presseberichts, sowie um Veröffentlichung, dem wir hiermit nachkommen.


Wir schicken der Frau unsere tiefe Solidarität und sind vereint in der Wut über diese Verhältnisse.


Gegendarstellung zum Artikel „Hausfriedensbruch und Raubüberfall“ (Remszeitung, Sa., 19. Juni 2021):


In der Nacht vom Donnerstag kam es in der Schwerzerallee in Schwäbisch Gmünd zu einem Übergriff gegen eine junge Frau. Ein Mann verfolgte sie auf ihrem Nachhauseweg und verschaffte sich Zugang in ihr Wohnhaus.


Im Pressebericht über diesen Vorfall ist keine Rede davon, dass der Täter sie bereits verfolgte, es ist keine Rede davon, dass dieser nicht nur einfach so in ihrem Hausflur stand – sondern gezielt zu ihrer Wohnung gegangen ist und mit Gewalt versucht hat ihre Wohnungstür zu öffnen.



Die Polizei hat die angegebene Adresse nicht sofort gefunden und anstatt vor Ort mit der Frau direkt zu sprechen nur Ohren für ihren Freund gehabt. Gleichzeitig hat die Polizei die Situation herunter gespielt, von wegen der Mann täte dies öfter aber mache eigentlich nichts….Es geht nicht um ein mulmiges Gefühl – sondern es geht um eine Bedrohung und es geht um Angst!


Dieser Mann hat an diesem Abend etwas gemacht. Er hat eine junge Frau verfolgt und ist in ihr Haus eingedrungen. Er hat versucht mit Gewalt ihre Wohnungstür zu öffnen und über eine halbe Stunde lang an dieser gehämmert und geklingelt. Am nächsten Tag musste die Frau mehrere Male unterschiedlichsten Polizeibeamten den Hergang schildern, ihr Fall wurde nicht gefunden und dann wurde sie noch wenige Stunden nach dem Angriff dazu genötigt alle Sachen die der Täter bei ihr im Hausflur zurückgelassen hatte durchzugehen und am Telefon zu benennen. Und als sei dies alles nicht genug musste sie dann auch noch dafür sorgen dass dem Täter seine Sachen wieder gebracht werden.


Das kann es alles nicht sein!


Schluss mit dem Herunterspielen von psychischer, physischer oder sexueller Gewalt gegen Frauen!

Frauen organisieren wir uns und wehren uns!

Ein Angriff gegen eine von uns ist ein Angriff gegen uns alle!


Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Nicht Euer Objekt!



Bericht zur Aktion gegen Gewalt an Frauen in der Innenstadt am Samstag, den 05. Juni 2021.


Heute vor einer Woche am Samstag, den 29.Mai, fand im Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd ein sexistischer und gewalttätiger Übergriff auf eine Frau statt.


Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und möchten unsere Solidarität mit der Frau ausdrücken.


Deshalb waren wir heute in der Stadt unterwegs um auf die alltäglichen sexistischen Belästigungen aufmerksam zu machen und einzustehen für eine Ende der Gewalt an Frauen.


Hierfür haben wir am Marktplatz, an der Remsgalerie und am Stadtgarten eine Rede gehalten, Flyer verteilt und am Stadtgarten selbst zwei Transparente mit klaren Botschaften hinterlassen.


Nicht Euer Objekt!

Gewalt an Frauen stoppen!

Gegen Sexismus und Patriarchat!


Zu dem haben wir ein Video von der Aktion gemacht welches wir gerne mit euch teilen möchten:



Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd


1. Mai 2021


Unter dem Motto "Solidarität ist Zukunft" fand in Schwäbisch Gmünd eine Kundgebung des DGB statt an der sich rund 120 Personen beteiligten. Auch wir als Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd haben uns diesen Aktivitäten angeschlossen.


Im Anschluss beteiligten wir uns ausserdem an der Kundgebung zum 1. Mai unserer Freund*innen von Zusammen Kämpfen und dem Frauenkollektiv aus Stuttgart, sowie dem 1.Mai Fest des selbstverwalteten Stadtteilzentrums Gasparitsch in Stuttgart Ost.





Gerne verweisen wir an dieser Stelle zu den Berichten und Reden sowie den tollen Videos (unter anderem vom Frauenkollektiv Stuttgart) die im Rahmen des digitalen ersten Mai Festes im Gasparitsch entstanden sind.


In diesem Sinne- für eine solidarische Gesellschaft.


Grüße vom ersten Mai.

Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Frauenstreik GD!



Bericht zur Frauenstreikaktion auf dem Johannisplatz am Samstag, den 13.März 2021.


Rund 40 Frauen waren dem Aufruf der frischgegründeten Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd zum Frauenstreik gefolgt. Im Vorfeld hatten sich viele Frauen an der Aktion: ICH STREIKE WEIL,....mit eigenen Beiträgen beteiligt.


Die zahlreichen Beiträge in Form von Plakaten zeigen, wie oft Frauen in ihrem Alltag mit Sexismus, patriarchaler und ökonomischer Ausbeutung konfrontiert sind. Dies war eindrucksvoll in den ausgestellten Plakaten zu sehen und veranlasste viele Bürgerinnen und Bürger stehen zu bleiben, zu lesen und ins Gespräch zu kommen.


Während des Frauenstuhlstreiks gab es eine kurzen Input zur internationalen Geschichte des Frauenstreiks und den Themen, wie fehlende Frauenrechte, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, körperliche Selbstbestimmung, Kampf gegen doppelte Ausbeutung in der Arbeit und zu Hause, der Forderung nach gesellschaftlicher Anerkennung und Gleichstellung, so wie gegen sexistische, rassistische und patriarchale Gewalt.



Nach einem kurzen historischen Überblick zum Frauenstreik – angefangen beim Handenosaunee Frauenstreik (Irokesen) im 16.Jhrd - tauschten sich die Frauen bei interessante Gesprächen aus und sammelten Ideen, wie ewas getan werden kann, damit Frauenrechte in den Fokus der Öffentlichkeit treten.


Denn das ist die Idee der Fraueninitiative, sich mit feministischen Themen und Theorien zu beschäftigen, mit Frauen in Aktion zu treten, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu stärken. Wichtig dabei ist der internationale Blick über den eigenen Tellerrand, die außerparlamentarische Ausrichtung und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Alternativen zu Patriarchat und Kapital.


Denn nur wenn Frauen sich unabhängig und selbstbestimmt zusammenschließen können sie etwas verändern.


Wenn Frauen streiken steht die Welt still!



Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd

Ni una Menos!



Bericht zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Schwäbisch Gmünd


Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen kamen am Samstag viele Menschen am Gmünder Marktplatz zusammen um auf die Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen.

An einer vor dem Rathaus aufgespannten großen Schnur wurden insgesamt 125 Symbolkärtchen angebracht und 125 Kerzen angezündet. Jedes Kärtchen und jede Kerze steht dabei für eine der Frauen die bereits in diesem Jahr in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet wurde.


Zusätzlich wurde der Schriftzug der lateinamerikanischen Frauenbewegung „Ni una Menos“ (Nicht eine weniger) – die sich dort zu hunderttausenden gegen Feminizide und die Gewalt an Frauen organisiert – angebracht. Ausgehend von Argentinien, Chile und Mexiko verbreiteten sich diese Parole, der Mut und die Entschlossenheit der lateinamerikanischen Frauen über die ganze Welt.


Auch am vergangenen Mittwoch, dem 25.11, gingen in vielen Ländern und Städten der Welt Frauen auf die Straße. Sei es in Lateinamerika, in Polen gegen die neuen Abtreibungsgesetze, in der Schweiz, in der Türkei, in Frankreich oder in Deutschland.


In Verbundenheit mit diesen Kämpfen von Frauen auf der ganzen Welt organisierten wir, als frisch gegründete Frauen*initiative in Schwäbisch Gmünd, diese Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.


Rund 30 Teilnehmer*innen lauschten dem Redebeitrag und informierten sich an den ausliegenden Infotafeln. Zusätzlich blieben viele Marktbesucher*innen stehen und kamen ins Gespräch. Insgesamt wurden 100 Flyer verteilt. Die Rückmeldungen zur Aktion waren durchweg positiv. Viele Menschen begrüßten unsere Initiative und halfen spontan beim Aufhängen der Kärtchen und dem Anzünden der Kerzen mit.


Wir freuen uns sehr über die gelungene Veranstaltung und freuen uns auf hoffentlich viele weitere Aktionen!


Für eine starke linke Frauenbewegung!

Frauen*initiative Schwäbisch Gmünd