Bericht der Frau zum Übergriff am 17. Juni 2021


„Ich habe mich mit Freunden nach der Arbeit um 19.00 Uhr am Josefsbach getroffen. Wir waren eine Gruppe von circa 5-6 Leuten. Um ca. 20.00 Uhr bis 20.30 Uhr liefen ein Freund und ich zum Rewe Center, um etwas Essen und Bier zu kaufen. Der Mann, der mich später verfolgte, stand in der Einkaufsschlange hinter uns. Es gab ein Durcheinander, er hatte Hausverbot und durfte kein Bier kaufen. Wir dachten zuerst die Verkäuferin spräche uns an. Es entstand Verwirrung. Draußen vor der Türe schenkte mein Freund ihm ein Bier. Ich hatte nicht mit ihm gesprochen. Wir verabschiedeten uns und liefen wieder zurück zur unserer Freundesgruppe. Um 00.00 Uhr bis 00.30 Uhr liefen wir beide (der Freund und ich) nach Hause, da wir in der gleichen Richtung wohnten. Wir trafen den Mann nochmals im Stadtgarten, es schien als sei er auch auf dem nach Hause weg. Er sprach uns an und bedankte sich nochmals für das Bier. Er stellt sich vor und fragte, wie wir hießen. Wir stellten uns vor und verabschiedeten uns. Der Freund wollte eine andere Straße nehmen wie ich. Der Mann rief uns hinterher „bring sie bloß nach Hause“. Wir dachten uns nichts dabei aber der Freund begleitete mich doch nach Hause.


Nach einiger Zeit merkten wir, dass weit hinter uns der Mann in unsere Richtung lief. Wir liefen etwas schneller, aber wir dachten Richtung Weststadt müssten ja einige Leute. Der Freund beruhigte mich. Wir verabschiedeten uns schließlich vor meinem Gartentor, da er Richtung Hallenbad musste. Ich stellte mein Fahrrad in die Garage und ging zügig in das Haus, lief die Treppe hoch und schloss meine Wohnungstüre hinter mir ab. Circa 20 Minuten später lag ich im Bett. Dann läutete es an der Türe. Ich erschrak, da ich aus dem Küchenfenster niemand sah rief ich den Freund an und fragte, ob er etwas vergessen hätte. Er war es aber nicht der läutete. Ich sah nochmals aus dem Fenster und beobachtete den Mann aus dem Stadtgarten. Er läutete wieder und wieder. Er läutet gezielt bei mir. Nicht bei der Untermieterin. Als er merkte, dass keiner aufmachte, nahm er sich einen Gartenstuhl und setzte sich vor das Haus und beobachtet die Haustüre. Ich hoffte er würde wieder gehen. Nach circa 10 Minuten läutete er wieder und versuchte die Türe aufzumachen. Dies gelang ihm die Türe war offen… Der Mann lief nach oben vor meine Wohnungstüre. Er klingelte erneut. Als ich merkte, dass er vor meiner Wohnungstüre stand, bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich sagte meinen Freund am Telefon er solle wieder zurückkommen, ich wisse nicht was ich machen soll und ich sei allein in der Wohnung. Nach mehrmaligen Klingeln versuchte er es mit Gewalt. Er zog, rüttelte und klopfte an die Wohnungstüre (evtl. lehnte er sich dagegen ich konnte es ja nur hören). Ich bekam Angst und schloss mich im Bad ein. Ich sprach mit meinem Freund am Telefon er sei fast da. Ich beschloss erst zu warten. Der Mann hörte aber nicht auf und versuchte in die Wohnung zu gelangen. Ich versuchte erst Freunde anzurufen und dort nach Hilfe zu fragen.


Der Freund sagte mir nach ca. 10 Minuten er könne meine Wohnung nicht finden. Ich beschloss daraufhin die Polizei anzurufen. Die Frau vom Notruf fragte mich nach meinen Daten, was passiert sei und ob ich den Mann kenne. Ich wusste nicht was das zur Sache tat. Ich kannte ihn ja flüchtig. Ich antwortete mit nein. Der Lärm hörte nicht auf, der Mann versuchte die ganze Zeit in die Wohnung zu kommen. Ich hatte Angst, Panik und wusste nicht was ich tun sollte. Die Polizei konnte meine Wohnung nicht finden. Ich sah die Taschenlampen am Haus nebenan. Der Freund rief mich an und fragte nochmal, wo ich wohnen würde. Ich beschrieb ihm die Lage, aber es half nichts. Nachdem ich merkte, dass sie mich nicht finden würden, riss ich das Badfenster auf und rief aus dem Badezimmerfenster. Das Ganze dauerte nochmals mindestens 10-15 Minuten. Endlich traf die Polizei ein und bugsierte den Mann aus dem Hausflur, der sich zuerst weigerte zu gehen, da er ja nichts gemacht hätte. Die Polizei sprach nur mit dem Freund über den Vorfall. Ich sah hinunter vom Badezimmerfenster aus. Irgendwann sagte er, sie können doch auch mich selbst fragen ich sei doch da oben. Der ganze Vorfall dauerte bis halb drei Uhr morgens.


Um ca. 7.00 Uhr morgens musste ich zur Arbeit. Ich bemerkte, dass der Mann all seine Habseligkeiten vor meiner Wohnung abgeladen hatte. Nach der Arbeit rief ich die Polizeistelle in Schwäbisch Gmünd an. Ich musste der Polizistin erneut schildern was passiert war. Sie fragte was er liegen gelassen hatte, ich zählte es ihr auf. Sie klang etwas ungläubig und sagte mir, sie würde meinen Fall nicht finden. Ich schilderte nochmals was passiert sei und fragte was ich jetzt damit machen solle… Sie wies mich an nach Hause zu gehen, dort all die Sachen durchzuschauen und sie dann nochmals anzurufen, damit ich ihr aufzählen könne um welche Gegenstände es sich handele. Als ich zuhause war, war ich gezwungen nochmals alle Sachen von ihm durchzusehen. Es war furchtbar unangenehm… Die Sachen stanken extrem. Am liebsten hätte ich sofort alles auf dem Müll geworfen und es nicht mehr angesehen.


Ich rief nochmals im Präsidium an und zählte ihr die Sachen auf. Die Polizistin konnte aber meinen Fall immer noch nicht finden. Nach ca. 5-10 Minuten hatte sie es dann endlich geschafft. Ich fragte sie was ich jetzt damit tun solle…Ich sagte, ich habe Angst der Täter kommt zurück und möchte dann die Sachen wieder, die er ja schließlich bei mir liegen gelassen hatte. Sie meinte ich solle die Sachen entweder in die Polizeiwache bringen, aber besser wäre es, die Dinge im Fundbüro abzugeben, das würden sie ja sowieso tun. Dann könnte ich sie ja gleich ins Fundbüro bringen. Wenn ich sie jetzt aber doch bei der Polizei abgeben möchte, dann müsste ich nochmals anrufen, das müssten sie dann anders vermerken. Nach dem Gespräch entschloss ich mich die Dinge bei der Polizei abzugeben. Ich packte alles in Müllsäcke. Es waren so viele Sachen, dass es mir nicht möglich war diese zu Fuß zu transportieren. Ich rief meine Mutter an, ob sie mich dort hinfahren könnte, da ich kein Auto besitze. Am Polizeipräsidium angekommen musste ich den Vorfall nochmals schildern….“.